Bei einer Verbandsversammlung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Rosenheim standen vor kurzem wichtige Entwicklungen und Neuerungen im Fokus. Mit Blick auf die stetig steigenden Einsatzzahlen wurde deutlich, dass eine kontinuierliche Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung erforderlich ist. Konkret wurden im Jahr 2023 91.451 Einsätze gezählt, darunter 74.734 Rettungsdiensteinsätze in den Landkreisen Miesbach und Rosenheim sowie in der Stadt Rosenheim.

Vor diesem Hintergrund wurden für die rettungsdienstliche Versorgung für die Standorte Rosenheim und Griesstätt zwei zusätzliche Stellplätze langfristig vergeben. Im Rahmen eines Auswahlverfahrens erhielt das Bayerische Rote Kreuz den Zuschlag für den Rettungswagen im Stadtgebiet von Rosenheim, während sich eine Bietergemeinschaft bestehend aus Maltesern und Ambulanz Rosenheim für den Standort in Griesstätt durchsetzte. Damit konnte die bestehende Interimslösung verstetigt werden. Sie hatte bereits seit Mai vergangenen Jahres für einen Entlastung der Rettungskräfte gesorgt.

Ein weiteres zentrales Thema der Versammlung war die Einführung des Tele-Notarztsystems in Bayern. Claudia Cäsar, Geschäftsleiterin des Zweckverbands, gab einen Ausblick auf das Projekt Tele-Notarzt Bayern, das darauf abzielt, die notärztliche Versorgung zu verstärken. Die erste Telenotarzt-Zentrale wurde bereits in Straubing-Bogen realisiert. Sie ist auch für den Rettungsdienstbereich Rosenheim zuständig. Dieser ist Teil der erste Pilotphase. Wann genau die Umsetzung startet, steht noch nicht fest.

Stefan Ertl. Leiter der Integrierten Leitstelle (ILS) Rosenheim, berichtete im Anschluss über den erfolgreich durchgeführten Hardwaretausch in der ILS. Dieser muss alle zehn Jahre verpflichtend durchgeführt werden. Auch aufgrund der zunehmenden Komplexität des Systems wird ab 2025 ein neuer Lehrberuf eingeführt. Dann ist die Ausbildung zum Disponent Integrierte Leitstelle möglich.

Die Versammlung endete mit der Verabschiedung des bisherigen Ärztlichen Leiters Rettungsdienst (ÄLRD), Michael Städtler, der maßgeblich zur Entwicklung und zum Zusammenhalt des regionalen Rettungsdienstes beigetragen hat. „Michael Städtler hat während der Corona-Zeit maßgeblich dazu beigetragen, dass der die Region so gut wie möglich durch diese Zeit gekommen ist. Dank Städtlers Bemühungen konnten beispielsweise auch private Kliniken in die Kapazität-Planung mit einbezogen werden“, würdigte Landrat Otto Lederer die Verdienste des scheidenden ÄLRD. Städtler übernimmt künftig die Aufgabe des Ärztlichen Leiters Rettungsdienst bei der Regierung von Oberbayern. Sein Nachfolger wird Dr. Nikolas Rossmann, der von den RoMed Kliniken kommt.

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Christof Vornberger vom ZRF Rosenheim, der scheidende Ärztliche Leiter Rettungsdienst Dr. Michael Städtler, Landrat Otto Lederer und Zweckverband-Geschäftsleiterin Claudia Cäsar (v.l.n.r.). Foto: Landratsamt Rosenheim.