Linien können im Dezember in Betrieb gehen, Vergaben erfolgreich abgeschlossen

Zum ersten Mal überhaupt wird es Buslinien entlang der Alpenkette im Stundentakt geben. Vor sieben Jahren wurde die Idee dazu geboren. Auch wenn es etwas gedauert hat, nun steht fest, ab dem Fahrplanwechsel 2025/2026 wird der Alpenbus seinen Betrieb aufnehmen und die Region zwischen Murnau und Rosenheim mit zwei landesbedeutsamen Buslinien verbinden.

„Mit dem Ost- und West-Ast des Alpenbusses nehmen die elfte und zwölfte landesbedeutsame Buslinie im Freistaat Fahrt auf“, sagt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, „ich freue mich, dass die Orte im Alpenraum künftig durch eine attraktive Querverbindung noch besser mit einander verbunden sind. Mit seiner finanziellen Beteiligung hat der Freistaat Bayern daran entscheidenden Anteil.“

Landrat Otto Lederer sieht in dem neuen Angebot einen großen Gewinn für den Landkreis und die gesamte Region. „Reisende können schnell von Ost nach West und umgekehrt fahren, ohne den Umweg über München nehmen zu müssen. Es wird eine attraktive Busverbindung sein, dafür sorgt aus meiner sich vor allem der Stundentakt. Außerdem gibt es mehrfach gute Möglichkeiten zum Schienenpersonennahverkehr umzusteigen. Besonders bedanken möchte ich mich bei meinem Kollegen, dem Tölzer Landrat Josef Niedermaier, für die Übernahme der Koordination für alle beteiligten Landkreise und die Stadt Rosenheim. Darüber hinaus hat sich der Freistaat Bayern ein großes Dankeschön verdient. Ohne seine finanzielle Unterstützung wäre die Umsetzung eines solchen Projekts im ländlichen Raum nicht möglich.“

Der Alpenbus wird im Stundentakt zentrale Orte im Alpenraum zwischen Murnau und Rosenheim anfahren. Fast zeitgleich mit der Einführung des Alpenbusses wird die Tarifeinheit Wirklichkeit, denn der Landkreis Garmisch-Partenkirchen tritt zum 1. Januar 2026 dem Münchner Verkehrsverbund MVV bei. Dann gilt auf der gesamten Strecke: Ein Tarif, ein Ticket, ein System.

Der Freistaat Bayern beteiligt sich im ersten Jahr bis zu 65 Prozent am Betriebskostendefizit, im zweiten zu 60 Prozent und im dritten zu 55 Prozent. Ab dem vierten Jahr wird die Hälfte des Defizits übernommen, die andere Hälfte teilen sich die Landkreise sowie die Stadt. Berechnungsgrundlage für den Defizitausgleich sind die jeweils anfallenden Bus-Kilometer in den Gebietskörperschaften.

Beim Alpenbus wird nach einem West- und einem Ost-Ast unterschieden. Der West-Ast führt von Murnau über Penzberg nach Bad Tölz, der Ost-Ast von Bad Tölz über Gmund und Miesbach nach Rosenheim. Im Landkreis Rosenheim hält der Alpenbus zwei Mal im Gemeindegebiet von Bad Feilnbach.

Den Zuschlag für den Alpenbus hat die Geldhauser Linien- und Reiseverkehr GmbH erhalten. Sie hat bis zum Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres Zeit, Fahrzeuge und Personal zu organisieren.

2018 war die Idee erstmals auf den Weg gebracht worden. Sieben Jahre, eine Studie, zwei Kostenberechnungen, sechs Gremiumsbeschlüssen und zwei erfolgreichen Vergabeverfahren später wird das Projekt noch im laufenden Jahr verwirklicht werden.