Das Landratsamt Rosenheim hat Mitte März ein Gutachten zu einer möglichen Quecksilberbelastung in der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung in Rott am Inn in Auftrag gegeben. Hintergrund war ein möglicher Verdacht, der sich aus der vorherigen Nutzung des Gebäudes Am Eckfeld ergeben hat.

Aus dem Gutachten, welches am Freitag, den 5. Juli im Landratsamt eingegangen ist, geht eindeutig hervor, dass in dem Gebäude keine gefährliche Quecksilberbelastung besteht.

Bei der Raumluftmessung wurden in sechs von acht Räumen Quecksilberkonzentrationen weit unterhalb des strengsten aller Richtwerte (Richtwert I: 0,035 µg/m³) ermittelt. Unterhalb dieses Wertes liefert die Raumluft langfristig keinerlei nennenswerten Beitrag zur Gesamtbelastung. Dieser Richtwert I gilt daher im Rahmen einer Sanierung als Zielwert.

In einem Raum wird der Richtwert I exakt erreicht und lediglich in einem weiteren Raum geringfügig überschritten (0,042 µg/m3).

Zur Einordnung: Bei Menschen mit Amalgam-Zahnfüllungen werden beim Ausatmen Mittelwerte bis zum Sechzigfachen dieses Richtwerts gemessen. Bei intensivem Kauen wird in der Mundluft der Richtwert I sogar bis zum 800-fachen überschritten.

Nachdem das Gutachten beim Landratsamt eingegangen war, wurde es an den Eigentümer und Vermieter des Gebäudes weitergeleitet und fließt ins Baugenehmigungsverfahren ein.

Landrat Otto Lederer steht zu seinem Wort, dass die Gesundheit der schutzsuchenden Menschen Vorrang hat. „Um jedmögliche Beeinträchtigung vulnerabler Personen vollkommen auszuschließen, sollen die beiden betroffenen Räume nicht zur Beherbergung verwendet werden.“